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8daw

ei8ht days a week – Streifzüge durch den Wandel

mit Boris Kochan und Freunden am 11. Dezember 2020

 
 

Sehr geehrte Damen und Herren,

das europaweiteste Bauhaus aller Bauhäuser mit Niederlassungen allüberall hat sein Headquarter ausgerechnet in der Schweiz im Kanton Bern – in der mit 11.000 Einwohnern eher übersichtlichen Gemeinde Belp. An den (derzeit gerade noch geöffneten) Bau(fach)märkten scheiden sich die Geister, es gibt Freund·innen von mir, die meiden sie wie die Pest. Und andere können sich stundenlang darin verlieren …

Wären diese mittlerweile ungefähr 275 Bauhaus-Filialen doch schon so etwas wie ein kleiner großer Anfang einer Idee von Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, die seit ein paar Wochen Designer, Architekten und Künstler elektrisiert: »Wie wäre es, wenn wir heute eine neue, in die Moderne gewendete, europäische Bauhausbewegung in Gang setzen? Nämlich eine Bewegung, die den Europäischen Green Deal viel mehr versteht als ein Projekt, was für Umwelt und Wirtschaft da ist – das ist es auch. Aber dass es auch eine Bewegung ist, die Moderne, Nachhaltigkeit, Einklang mit der Natur, Kunst und Kultur vereint. Mit dem neuen Europäischen Bauhaus könnten wir unsere Stärken bündeln: Und zwar den Ehrgeiz in der Klimapolitik, aber auch die Kreativität beim digitalen Wandel und die kulturelle Tiefe, die unser Europa auszeichnet. Zum Wohle aller, die heute und künftig auf diesem Planeten zu Hause sind. Das ist meine Vorstellung, wie wir beherzt die Zukunft angehen.«

Ich stelle mir gerade vor, wie genau die Kreativen, die von der Leyen in ihrer Rede zur Lage der EU besonders hervorgehoben hat, diese schon existierenden Bauhäuser in ganz Europa umnutzen und als »Architekten, Künstler, Studenten, Ingenieure und Designer gemeinsam und kreativ an diesem Ziel arbeiten«. Und schon werden aus diesen vielfach doch sehr öd-merkantilen Orten Zukunftsbilder, die auch die Baumarkt-Zweifler·innen glücklich machen, oder?

Ich wünsche ein freudiges Bauhaus-Erleben am Wochenende!
Boris Kochan


 
 

In schöner Regelmäßigkeit erhält das Bauhaus (bauhaus(.)de) eine Vielzahl von Anfragen nach speziellen Nägeln und neuesten Erkenntnissen zur Isolierung (bauhaus(.)info) oder auch gelegentlich noch nach dem Live-Mitschnitt des letzten Auftritts. Während die 1978 gegründete, wegweisende Gothic-Rockband Bauhaus trotz zeitweiliger Berühmtheit mittlerweile weitgehend in der Versenkung verschwunden ist, war das von Heinz-Georg Baus (!) 1960 nach US-amerikanischem Vorbild gegründete Bauhaus wohl der erste Selbstbedienungsbaumarkt Deutschlands mit umfassendem Sortiment. Vorher musste man auf der Suche nach Werkzeugen oder Baumaterialien von Fachgeschäft zu Fachgeschäft laufen. Das hier im Bild gezeigte erste Fachhandelsgeschäft hatte eine Verkaufsfläche von 250 qm und war in Mannheim zu finden.


Zukunft neu denken
 

»Behalte einen klaren Kopf und nimm immer eine Glühbirne mit.« 1965 gab Bob Dylan diese leicht surreal angehauchte Antwort auf die Frage, was denn seine eigentliche Botschaft sei. Im Sinne Dylans muss Ursula von der Leyen wohl einen ganzen Glühbirnen-Lichterkranz bei sich gehabt haben, als sie die hellsichtige Idee hatte, dass ihr Green Deal einer kreativen, kulturellen Verankerung bedarf – und zwar einer europäischen. Denn »wir müssen unserem Systemwandel eine Ästhetik geben – um Stil und Nachhaltigkeit miteinander in Einklang zu bringen.« Eine neue Ästhetik verlangt aber auch ein neues Denken. Eines, das sich nicht darin erschöpft, auf der Höhe der Zeit zu sein, sondern sich darüber hinauswagt. Ein Denken, das Konventionen beherrscht – auch um sie zu überwinden. Eines, das angstfrei Fehler riskiert, gleichermaßen systematisch wie anarchisch ist und dessen Freiheit unbedingt geschützt sein muss, wie es zugleich zur Aufgabe hat, anschlussfähig an die Realität des Systemwandels zu sein und so zu einer neuen kreativen Praxis beizutragen. Kurz, ein Denken, welches das Mögliche im scheinbar Unmöglichen zu denken vermag.

Das Bauhaus ist dabei als Modell schon gar nicht verkehrt. Einen Schritt weiter ging man allerdings am Black Mountain College, an dem mit Anni und Josef Albers ausgerechnet zwei ehemalige Bauhäusler eine tragende Rolle spielten. Unter den vielen Persönlichkeiten, die dort lehrten, ragt eine ganz besonders heraus – der Architekt und Universalgelehrte Richard Buckminster Fuller, von seinen Freunden Bucky genannt. Er war einer der Ersten, die den Begriff der Synergie gebrauchten, und ein früher Theoretiker der ökologischen Bewegung. Sein neuartiges Denken fand an vielen Stellen gestalterischen Ausdruck, architektonisch, musikalisch, bildnerisch. Und genau das braucht es an einem europäischen Bauhaus: Vordenker·innen, die synergetisch mit Kulturschaffenden jedweder Provenienz zusammenwirken. Also, werte Europapolitiker·innen, begebt Euch auf die Suche nach den Buckys des 21. Jahrhunderts. Und bitte, bitte, kommuniziert dieses großartige Projekt dabei besser als seinerzeit die Verbannung der guten alten Glühbirne! [um]

 

Das Wort Stil, das Ursula von der Leyen gebrauchte, um selbigen mit Nachhaltigkeit »in Einklang zu bringen«, hat einen etwas unglücklichen Beigeschmack: modisch, mit einer leichten Note von gediegenem Bürgertum. Vermutlich hat der Bauhaus-Gründer, Walter Gropius genau deswegen dieses Wort seinerzeit ausdrücklich vermieden. Besser, weil zeitgemäßer wäre es, davon zu sprechen, Nachhaltigkeit durch Gestaltung Form und Ausdruck zu verleihen.

 

Unter den zahlreichen Berühmtheiten, die am Black Mountain College gelehrt haben, war auch John Cage, der den Musikbegriff so radikal verändert hat wie kein anderer Komponist vor ihm. Sein Werk und sein Denken haben die Musikwelt geteilt in glühende Verehrer und erbitterte Gegner. Einer der wenigen, die kritisch dazwischen stehen, ist Christian von Borries (nicht zu verwechseln mit Friedrich von …), selbst ein scharfer, gelegentlich respektloser Denker und Enfant Terrible vor dem Herrn. Von daher wunderbar geeignet, ein wenig am Nimbus der Säulenheiligen von einst zu kratzen – und sei es nur, um das Denken neuen Horizonten zuzuführen. 2012 hat er sich auf seine ganz eigene, durchaus unterhaltsame Weise John Cage vorgenommen. Aber sehen Sie selbst.


 
 

Rechteckig, praktisch, gut: Die deutsche Bauhaus-Zentrale am Gründungsort Mannheim – heute wird der Konzern steuersparend vom Schweizer Kanton Bern aus geleitet. Die nicht börsennotierte Aktiengesellschaft zählt mit 18.500 Beschäftigten zu den größten Baumarktketten Europas.


Mit Hand, Herz und Hirn
 

Findet das Handwerk Raum in einem (europäischen) Bauhaus der Zukunft? Ja. Unbedingt – wenn man den Gedanken Handwerk aus seiner laubsägemuffligen Ummantelung löst und mit den brennenden Fragen einer aus dem Gleichgewicht geratenen Welt kombiniert: Das Handwerk bindet an die reale, analoge Welt, erdet, verwurzelt. Es trägt die Vergangenheit in sich, Traditionen, Rituale. Hier gibt es den sicheren Raum für die Erfahrung von Kontinuität. Handwerk macht kulturelle Vielfalt sichtbar. Es vermittelt Wissen und Fertigkeiten und die Erfahrung, sich immer wieder neu erfinden zu können.

Handwerk ist sinnlich. Etwa 150 Tastrezeptoren sitzen auf jedem Quadratzentimeter der Fingerspitzen. Mit den Händen begreifen wir die Welt, begreifen die Beschaffenheit von Material, erspüren, was daraus werden könnte, wohin es sich verwandeln ließe. Auf dem Weg, einem vorgestellten Werk möglichst nahe zu kommen, sind Umwege, Irrtümer, Fehler möglich, ja sogar förderlich. Der Maler Willi Baumeister spricht hier vom schöpferischen Winkel. Handwerker sind es geübt, mit Unvorhersehbarem umzugehen. Handwerk macht kreativ, erfinderisch, regt an, auch zum Experimentieren und Spielen.

Weil in einem Bauhaus der Zukunft die Türen offenstehen müssen, begegnen sich in der Werkstatt Natur- und Geisteswissenschaftler, Designer und Ingenieure, Musiker und Programmierer … So erweitert sich die Perspektive des Einzelnen zur ganzheitlichen Betrachtung. Einzige Ausnahme: Frauen erhalten nur auf ausdrücklichen Wunsch Zugang zur Weberei. [gw]

 

Lieblingsbeispiel: Ein außergewöhnliches Modell der Architekten Behnisch und Partner gewinnt den Architekturwettbewerb für die Olympischen Sportstätten 1972 in München. Mit ein paar Holzstäbchen und einem Damenstrumpf visualisieren sie die große Idee: Ein knapp 75.000 Quadratmeter großes Zeltdach aus 10.000 einzelnen Acrylglasscheiben, getragen von 58 Stahlmasten. Es gilt bis heute als architektonisches Meisterwerk.


 
 

Das Unternehmen Bauhaus engagiert sich beim Social Design Award des Spiegel-Verlags: Unter dem Motto Gemeinsam sind wir stark wurden in diesem Jahr Ideen gesucht, die das Miteinander stärken. »Denn«, so führt Bauhaus weiter aus, »unsere Gesellschaft driftet immer mehr auseinander, die soziale Ungleichheit nimmt zu. Doch es gibt Menschen, die mit ihrem Engagement den Zusammenhalt fördern und ehrenamtlich andere unterstützen.« Das erste Bauhaus außerhalb Deutschlands eröffnete übrigens 1972 in Österreich – hier die heutige Filiale in Wien.


Am Ariadnefaden in die Zukunft
 

»Es muss etwas ins Blickfeld kommen, bevor es da ist«, sagte Joseph Beuys. Das macht es wohl so schwer, sich Zukunft vorzustellen, ohne einzelne Fäden des Wollknäuels, welches das Heute ist, herauszuzupfen und weiterzuspinnen, denn wir können nichts prognostizieren, ohne ein Teil von uns mitzudenken. Und in der Tat sind die Ursachen der Zukunft die Lichtreflexe der Gegenwart. Wenn wir also unter dieser Prämisse etwa über eine künftige Industrie nachdenken, fällt uns nicht nur ein Faden, sondern ein ganzes Kabelbündel in die Hand, das Digitalisierung heißt und sich weltweit vernetzt. Automatisierung, künstliche Intelligenz, flexible Prozesse, optimierte Massen- und personalisierte Einzelproduktion durch modular konzipierte Roboterstraßen, effizientere Arbeitsleistung aufgrund gesteigerter Maschinenverfügbarkeit, Industrial IoT und Cloud Computing – Geschwindigkeit und Effizienz lassen sich mühelos steigern. Roboter nehmen keine Arbeitsplätze weg, sondern nur langweilige Routineaufgaben, denn sie sind empathisch auf unser Wohlergehen fixiert. Sie fressen Energie und Ressourcen, aber auch darauf finden wir eine (klimaneutrale) Antwort … Denn Gestaltung gilt der Lösung von Problemen und der Antwort auf Sinnfragen mehr als dem ästhetischen Schaffen. Schönheit gehorcht den Regeln der Nützlichkeit – und entzieht sich damit ganz beiläufig global-wirtschaftlicher Geschmacksdifferenzierung. Was unseren Zukunftsfaden aber von allen anderen unseres Vergangenheitsmakrames unterscheidet: Wenn jemand ihn zurückverfolgte, Kabelmeter um Kabelmeter, und den Stecker zöge … [sib]

 

Das Will-haben-Prinzip hat ausgedient. Künftig werden Designer Industrieprodukte nicht mehr als Konsumtreiber oder Technikverwirklicher gestalten, sondern zum Wohle der Gesellschaft. Human-Centered Design ist das neue ästhetische Manifest, das im Kern auf Reduktion hinausläuft. Es soll Transparenz schaffen und Komplexitäten reduzieren, aber auch bereits im Entstehungsprozess vermeiden, was die Japaner Muda nennen, sinnlose Aktivitäten, die Ressourcen verbrauchen, ohne einen Mehrwert zu schöpfen. Design folgt nicht Regeln, sondern wird selbst zum Regulativ.

 

Wäre es Marty Mac Fly in Zurück in die Zukunft tatsächlich passiert, dass er durch einen Lapsus in der Vergangenheit plötzlich seine eigene Geburt in Gefahr bringt? Sicher nicht, wenn er wie die Zukunftsforscher in Hyperobjects gedacht hätte, die einen Zustand mit sämtlichen zugrundeliegenden Prozessen, Umständen und Elementen in einem zusammendenken. Sieht man die Erderwärmung als Hyperobject – und nach dieser Theorie ist sie eines der größten, das wir haben –, können wir sie nicht nur beobachten, wir sind Teil davon. »Ungefähr so, wie Sie mit Ihrem Auto nicht nur im Stau stehen, sondern der Stau sind«, schreibt Harry Gatterer, Geschäftsführer des Zukunftsinstituts. Vielleicht erleichtert es uns den Umgang mit Problemen, wenn sich jeder Einzelne als das Problem begreift.


 
 

Die Bauhaus-Fassadengestaltung wird seit den frühen 1980er Jahren von drei miteinander verbundenen, roten Outline-Häuslein dominiert. Beim Bauhaus Bromma in Stockholm finden sie sich allerdings ob des unübersichtlichen Geländes etwas versteckt ...


 
 

Nachlese

»Wieder aufgetaucht aus der öden Tiefe brodelt der Altstadtring.« Stimmt, er ist schon öde, der Tunnel, aus dem der Altstadtring auftaucht. Warum also brodelte es da nur so in mir als Germanistin, als ich diesen Satz las? Weil aufgetaucht nicht der Altstadtring ist, sondern eine Frau, der im nächsten Satz Chanel No 5 in die Nase steigen wird, rein grammatikalisch betrachtet also ein Subjekt, das gar nicht erwähnt ist. Und mehr noch brodelte es, weil unser Chefredakteur nicht einsehen wollte, dass eine Partizipialgruppe mangels eigenem Subjekt eindeutig auf das Subjekt des übergeordneten Satzes bezogen ist. Ach, was weißt Du den(n), dachte ich mir dann, und ließ den Altstadtring – schmollend. [sib]

 

 
 

Flachbau im Nichts – Die durchschnittliche Verkaufsfläche neu eröffneter Bauhaus-Niederlassungen liegt bei rund 20.000 Quadratmeter. Ein breiter Mittelgang teilt die Verkaufsfläche – entlang dieser Achse sind die Mitarbeiter·innen der Abteilungen stets schwer zu finden.


Kalender
Veranstaltungen, Ausstellungen und mehr aus dem Umfeld der 8daw-Redaktion
 
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15. & 16. Dezember 2020, jeweils 17:30 bis 21:00 Uhr @Zoom

EDCH TALKs: Live-Video-Podcasts


Zum Ausklang dieses irren Jahres, in dem so viel nicht oder nur in veränderter Form stattgefunden hat, laden die Macher·innen der EDCH-Konferenz an zwei virtuellen Abenden zu entspannt inspirierenden Begegnungen ein.

EDCH goes Live-Magazin: Magazinmacher·innen aller Art leben vom Trotzdem. Sie gestalten gegen Widerstände, provozieren diese und schaffen genau damit immer wieder neue Zugänge zu altbekannten Themen und genauso überraschende Einblicke in Unerwartetes. Die Idee ist simpel: Die EDCH bringt in der Vorweihnachtswoche führende Editorial Designer·innen und Design-Magazinmacher·innen mit Protagonist·innen der Designszene zusammen. Sie stellen in kurzen Impulsvorträgen ihre Magazin-Konzepte vor und geben persönliche Ein- und Aussichten … und reden dann einfach unter- und miteinander. Und machen so gemeinsam aus Content Inhalt: Die EDCH-Konferenz wird selbst zum kleinen Online-Video-Podcast-Magazin … Zwei Abende für Gestalter·innen aller Disziplinen, Journalist·innen und Student·innen, für Entscheider·innen, Unternehmer·innen, Agentur-, Verlags- und Medienmenschen. Und alle, die einfach Lust drauf haben …
Die Tickets sind kostenfrei. Maximal 30 Interessierte können je Abend auf Zoom live dabei sein und sich nach Lust und Laune an den Diskussionen beteiligen. Parallel werden die EDCH TALKs auf YouTube gestreamt.

 

15. Dezember 2020, 17:30 bis 21:00 Uhr

EDCH TALK:
DESIGNING SOCIETY


Gabriele Günder (PAGE) im Gespräch mit Jochen Rädeker (Gründer Strichpunkt) // Martina Metzner und Svenja von Döhlen (DDC-Magazin) im Gespräch mit Uli Mayer-Johanssen (Gründerin MetaDesign und u-m-j)

DESIGNING SOCIETY: Schon vor der Pandemie hat Jochen Rädeker acht Thesen in der PAGE veröffentlicht, Kolleg·innen um kritische Auseinandersetzung gebeten und zur Diskussion aufgerufen. Wie steht es heute um seine Erkenntnisse von damals?
Uli Mayer-Johanssen hat in einem Artikel für das DDC-Magazin dazu aufgefordert, endlich vom Wissen zum Wirken zu kommen – und die Rolle des Designs als absolut wesentlich für das Überleben beschrieben: »Wollen wir nicht zu Erfüllungsgehilfen degradiert und von der Entwicklungsdynamik überrollt werden, müssen wir jetzt für unsere Werte einstehen. Wir müssen uns unserer Verantwortung im Umgang mit den Dingen bewusst werden und wir müssen die Frage beantworten, wie wir leben wollen.« Wie können Designer·innen nicht nur nachhaltig gestalten, sondern auch gesellschaftlich wirken?

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16. Dezember 2020, 17:30 bis 21:00 Uhr

EDCH TALK:
DESIGNING EDUCATION


Julia Kahl (slanted) im Gespräch mit Lutz Engelke (Gründer Triad und NeoNext)
und Martin Foessleitner (Vorsitzender design austria) // Nina Sieverding und Anton Rahlwes (Form) im Gespräch mit Roland Lambrette (Rektor der Hochschule für Künste Bremen)

DESIGNING EDUCATION: Lutz Engelke ist Mit-Initiator des NEW EDUCATION CIRCLE und gemeinsam mit einer Gruppe von Designer·innen Autor eines in diesem Zusammenhang entstandenen Manifests zu Design und Bildung: Wie kann Design entscheidend dazu beitragen, Bildung den aktuellen gesellschaftlichen und technischen Bedarfen anzupassen? Roland Lambrette ist im letzten Jahr vom Art Directors Club (ADC) für sein Lebenswerk ausgezeichnet worden – und hat in einer viel beachteten Rede die Verantwortung von Designer·innen angemahnt: »Es führt kein Weg daran vorbei, dass wir alle – Unternehmen, Marken und Agenturen, jeder und jede Einzelne von uns – sich viel, viel kritischer mit den Botschaften auseinandersetzen, die wir aussenden.« Wie setzt er – gerade auch in seiner Verantwortung als Rektor der Hochschule für Künste Bremen – diesen Appell in Aktion um?


Das Fundstück der Woche

 
 

»Freiheit, das heißt koa Angst haben, vor nichts und niemands« – die entscheidende Textzeile in Konstantin Weckers Klassiker Willy aus dem Jahr 1977 gibt auch Orientierung für seine deutlich erweiterte Neuinterpretation Willy 2020 im Corona-Jahr – aufgenommen als Live-Mitschnitt bei einem Streaming-Konzert schon im März. Seine immer mitnehmende, warm-vibrierende Blues-Stimme fordert Luxushotels zu öffnen für Geflüchtete – und uns endlich als Wesen einer Gemeinschaft zu verstehen, unsere Stimme zu erheben für Schutzsuchende: »Wir sind nicht zu trennen, woher wir auch stammen, wir sind eins und zusammen ... gestern habns an Willy daschlagn, aber heit, aber heit aber heit, heit halt ma zsamm.«


 
 

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In der 8daw-Ausgabe BETA #13 vom 24. Juli 2020 haben wir uns unter anderem mit dem Thema geschlechter­spezifische Schreib­weise beschäftigt. Im Ergebnis fanden wir die Empfehlung eines Lesers für uns am geeignetsten: »Der Mittel­punkt (MacOS: Shift+Alt+9; Windows: Alt+0183) wird eingesetzt wie der Asterisk *, stört jedoch deutlich weniger den Lese­fluss der Leser·innen, weil er nicht nach Fußnoten ruft und auch keine Text­lücken reißt wie der Gender_Gap. Im Hinblick auf Lesbarkeit und Typografie­qualität also eine bessere Alter­native, und inhaltlich – als Multiplikationszeichen verstanden – treffend. Oder?« Wir stellen unseren Autor·innen jedoch frei, ob sie den Mittel­punkt oder eine andere Form benutzen. Alle personen­bezogenen Bezeichnungen sind jedenfalls geschlechts­neutral zu verstehen.


8daw ist der wöchentliche News­letter von Boris Kochan und Freunden zu Themen rund um den Wandel in Gesellschaft, Kultur und Politik, Unternehmen und Organisationen. Er erscheint in Verbindung mit Kochan & Partner und setzt so die lang­jährige Tradition der Netzwerk­pflege mit außer­gewöhnlichen Aus­sendungen in neuer Form fort. 8daw versteht sich als Community- und Kollaborations-Projekt insbesondere mit seinen Leser·innen – Kooperations­partner sind darüber hinaus zum Beispiel die GRANSHAN Foundation, die EDCH Foundation, der Deutsche Designtag (DT), der BDG Berufsverband der Deutschen Kommunikations­designer und die Typographische Gesellschaft München (tgm).

 

Herausgeber und Chefredakteur von 8daw sowie verantwortlich im Sinne des Presserechts ist Boris Kochan [bk], Hirschgarten­allee 25, 80639 München, boriskochan.com, zu erreichen unter boris.kochan@eightdaw.com oder +49 89 178 60-900 (facebookfacebookfacebook)
in Verbindung mit
Kochan & Partner GmbH, Hirschgarten­allee 25, 80639 München, news@kochan.de

Redaktion: Ulrich Müller [um] und Gabriele Werner [gw]; Chefin vom Dienst/Lektorat: Sigrun Borstelmann [sib]; Regelmäßige Autoren: Markus Greve [mg], Sandra Hachmann [sh], Herbert Lechner [hel], Nina Shell [nsh], Martin Summ [mas]; Illustrationen: Martina Wember [mwe]; Bildredaktion, Photo-Editing: Pavlo Kochan [pk] mit Unterstützung der Bild­redaktion von Kochan & Partner; Homepage: Pavlo Kochan [pk]; Design/Technik: Michael Bundscherer [mib]; Schriften: Tablet Gothic von Veronika Burian und José Scaglione sowie Coranto 2 von Gerard Unger über TypeTogether; Versand über Clever Reach.

Bildnachweis:
Fundstück Fotografie von Thomas Karsten
Bauhausbilder: CC Wikipedia


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