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8daw

ei8ht days a week – Streifzüge durch den Wandel

mit Boris Kochan und Freunden am 31. Juli 2020

 
 

Sehr geehrte Damen und Herren,

die Freiheit nehm’ ich mir – auf die Frage, wie sie denn bezahlen möchte, zog sie lächelnd eine Visakarte aus dem Bikinislip. Das Grey-Commercial aus den 1990er Jahren ist heute ähnlich wie Peter Stuyvesants Zigarettenkosmos Der Duft der großen weiten Welt aus der Zeit gefallen … auch wenn ich zugeben muss, dass sich bei mir trotz Diskriminierungsvorbehalten umgehend dieses lebenslustige Gefühl von Sommer und Freiheit einstellt.

Es ist frappierend, wie dieses sommerliche Barcadi-Feeling eine ziemlich romantische Vorstellung von Freiheit unterstützt: Uns ursprünglich unverdorbenen Menschen muss nur wieder Raum geschaffen werden, um unser volles Potenzial auszuschöpfen. Ganz anders als bei Rousseau fühlt es sich aktuell eher nach den klassischen griechischen Philosophen und damit nach sehr harter Arbeit an, um selbstverantwortlich agieren und unternehmerisch tätig sein zu können. Freiheit und Glück sind irgendwie doch kein Geburtsrecht, und Verantwortung jedes Einzelnen ist gefragt – so auch der weiter unten noch einmal erwähnte Carlo Strenger: Wir müssen »wieder lernen, dass Freiheit ein lebenslanges Abenteuer ist – riskant, aber zugleich viel interessanter, als uns die Massenkultur heute weismachen will.« Sogar Coca-Cola, der Konsum-Inbegriff schlechthin, hat gerade sehr zeitgerecht einen eindrucksvollen Spot veröffentlicht, in dem die klebrig-süße Limonade (vielleicht etwas sehr leichtgängig) gesellschaftliche Position bezieht. Darin heißt es als Quintessenz: Lasst uns offen für das Neue sein, so offen wie nie zuvor …

Ich bin schon immer lieber meilenweit gegangen, als mit ein paar rauen Typen dem rauchigen Geschmack von Abenteuer und Freiheit am Lagerfeuer nachzuhängen – insofern breche ich jetzt auf zu langen sommerlichen Spaziergängen und abendlichen Leserunden: Mit dieser 8daw-Ausgabe verabschieden wir uns für die nächsten Wochen in eine kleine Sommerpause, Anfang September melden wir uns frisch belesen zurück.

Bis dahin: Lassen Sie uns offen sein für Neues aller Art!
Boris Kochan

 
 
 
Lesen in allen Lebenslagen – in seiner Bewegung nach innen ein einzigartiger, ortsungebundener Akt der Freiheit. Der Magnum-Fotograf Steve McCurry ist verschiedensten Lese-Lagen weltweit in beeindruckender Form nachgegangen – wir sind sehr stolz, in dieser 8daw-Ausgabe ein paar Beispiele aus seinem Buch Lesen – Eine Leidenschaft ohne Grenzen, 2016 bei Prestel erschienen, zeigen zu dürfen. Dies ist natürlich (m)eine Buchempfehlung für die nächsten Wochen – weiter unten gibt es noch eine ganze Liste von Sommerleselektüren der 8daw-Redaktion und -Autoren. Viel Spaß damit!

Hier abgebildet ist übrigens das Cover mit einem Bild des Real Gabinette Português de Leitura, Rio de Janeiro, Brasilien © Steve McCurry, Lesen (Prestel Verlag, 2016)  
 

 
 

Lesen in Rangun, Burma © Steve McCurry aus Lesen (Prestel Verlag, 2016)


Entfernen erlaubt

 

Urlaub, mhd. urloup »Erlaubnis, sich zu entfernen« (die ein Höherstehender gewährt), so definiert es die Etymologie. Also in diesem Jahr ist es ja eher eine Höherstehende, nämlich die zwischenzeitlich abgeebbte COVID19-Welle, die das Fortgehen erlaubt. Und umso mehr ist es diesmal nicht nur Freizeit, sondern auch Freiheit. Endlich wieder Grenzen überschreiten – also natürlich nicht die des Hygieneanstands. Aber Landesgrenzen. Unter Berücksichtigung von: a) Reisewarnungen, b) Risikogebieten und c) veritablen Grenzschließungen. Nie haben wir in den letzten Jahrzehnten Grenzen so vorsichtig beäugt wie heuer.

Irgendwie symptomatisch für unsere Kultur, in der sich bei wachsender Freizügigkeit klammheimlich die Auswüchse der Intoleranz einschleichen: Moralische Gewissheiten sind im Aufwind und erzeugen, wo offizielle Zensur abgeschafft ist, einen ideologischen Konformitätsdruck, dem sich die meisten von uns allzu gern beugen. Wie der Sozialpsychologe Solomon Elliott Asch bewies, neigen Menschen so stark zur Konformität, dass sie ihre eigene Überzeugung freiwillig hinter Mehrheitsmeinungen zurückstellen. Vielleicht eine Art Lebenserhaltungsprinzip der Gesellschaft, die ohne Gruppenzwang nicht funktioniert. Will Freiheit also nicht nur Raum, sondern auch Grenzen?

Vielleicht lässt sich da von einem Experiment ganz anderer Art lernen. Das Künstlerduo Sam Auinger und Hannes Strobl hat aus der Corona-Not eine Kultur-Tugend gemacht und die Berliner Kesselhalle im Berghain zur Klanginstallation umfunktioniert. Während Konzertsäle normalerweise Gefäße sind, in denen Musik stattfindet, macht diese Klanginstallation den Raum selbst zum Instrument und löst bewusst die Grenzen zur Außenwelt auf, um mit deren Geräuschen zu verschmelzen. Funktioniert das nicht vielleicht auch mit unserer Kultur? [sib]


 
 

Lesen in Goa, Indien © Steve McCurry aus Lesen (Prestel Verlag, 2016)


Das Gespenst der Freiheit
 

Im Prado hängt ein Gemälde mit dem Titel: Der 3. Mai in Madrid: Die Erschießung der madrilenischen Patrioten. Goya hat darin das Massaker in Szene gesetzt, das napoleonische Soldaten 1808 an Freiheitskämpfern verübten, die sich gegen die französische Fremdherrschaft aufgelehnt hatten. Sechs Jahre später: Napoleon ist abgesetzt, Ferdinand VII. übernimmt die spanische Krone und errichtet ein blutiges Schreckensregime. Bei seinem Einzug in Madrid bejubeln ihn die Massen mit dem Ruf: »Es leben die Ketten!«

160 Jahre später: Luis Buñuel inszeniert 1974 in einem seiner berühmtesten Filme exakt jene Szene, die Goya seinerzeit mit durchaus vaterländischem Stolz gemalt hat. Buñuel beschreibt in Das Gespenst der Freiheit nun allerdings eine Gesellschaft, die unfähig ist, mit ihrer Freiheit umzugehen. Ganz Surrealist entlarvt er die Bourgeoisie, indem er ihre Umgangsformen und Rituale auf groteske Weise auf den Kopf stellt. Etwa die Dinner-Gesellschaft, die sich an der Tafel niederlässt, um ihre Notdurft zu verrichten, während das Essen jeder für sich allein in einer kleinen Kammer einnimmt. Aber Vorsicht! »Mit Buñuel lacht man nur, wenn es weh tut.«, wie der Filmkritiker Roger Ebert treffend bemerkte.

43 Jahre später: 2017 erscheint das aufsehenerregende Buch des Philosophen und Psychoanalytikers Carlo Strenger: Abenteuer Freiheit – Ein Wegweiser für unsichere Zeiten. Strenger entfaltet darin seine Überzeugung, dass die Freiheit »hohe Ansprüche an uns stellt«, und er sagt diesen bestürzenden Satz: »Wir müssen uns (...) darüber im Klaren sein, dass die tiefste Motivation für unmenschliche Handlungen die Furcht vor der Freiheit ist.«

Jetzt gerade: Verschwörungstheoretiker (mit oder ohne Aluminiumhut) lehnen sich im Netz und auf öffentlichen Plätzen unter Beifall gegen die demokratische Grundordnung auf und fordern deren Abschaffungen – notfalls mit Gewalt. Verfassungstreu gesonnene Politikerinnen und Politiker werden bedroht, gar ermordet. Eine AfD untergräbt derweil systematisch die Kunst- und Pressefreiheit. »Es leben die Ketten«? Und wie war das noch mal mit der selbstverschuldeten Unmündigkeit…? [um]

 

1784 definierte Immanuel Kant die Aufklärung als »Ausgang des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit«. Bündiger wurde Aufklärung nie beschrieben. Für alle die wissen möchten, was der Philosoph denn nun genau mit Unmündigkeit und was mit selbstverschuldet meinte, hier die Auflösung mit seinen eigenen Worten: »Unmündigkeit ist das Unvermögen, sich seines Verstandes ohne Leitung eines anderen zu bedienen. Selbstverschuldet ist diese Unmündigkeit, wenn die Ursache derselben nicht aus Mangel des Verstandes, sondern der Entschließung und des Mutes liegt, sich seiner ohne Leitung eines anderen zu bedienen. Sapere aude! Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen! ist also der Wahlspruch der Aufklärung.«


 
 

Lesen in Rom, Italien © Steve McCurry aus Lesen (Prestel Verlag, 2016)


Abenteuer im Wolkenkuckucksheim
 

Auf der Wiese liegen, in den Himmel blinzeln, den Wolken zuschauen. Zustand sind sie, die Wolken, nicht Gegenstand. Und deshalb ständig in Veränderung. Wolken sind die Hüterinnen des Müßiggangs, des Dolcefarniente. Sie knipsen das Kopfkino an: Ein Piratenschiff entert ein rasendes Wildschwein, verschlingt den Wal samt seiner Geheimnisse, verströmt sich in den Graben einer Burgruine. Dort bauschen sich Fahnen, Zelte, Kirchenglocken, schieben sich salutierende Riesenchampignons über Polster aus zartem Eichhörnchenfell.  

Auf halber Strecke zwischen Himmel und Erde liegt das Wolkenkuckucksheim. Die Vögel, aus Aristophanes gleichnamiger Komödie von 414 v. Chr., haben die Stadt in den Wolken gebaut. Nichts ist von Dauer in ihr. Im Erscheinen taucht schon das Vergehen auf. Vielleicht konnten sie so – weich und wandelbar ­– die Jahrhunderte überdauern? Das Wolkenkuckucksheim ist eine Einladung zum Perspektivwechsel. Blick von den Abstandsmarkierungen am Boden hinauf in den Himmel. Zu den Wolken. Und dann: Kopfkino an! [gw]

 

Die Geschichte von zwei Unzufriedenen, die auszogen, um eine Wolkenstadt zwischen Himmel und Erde zu bauen, wo man weder Götter noch Menschen fürchtet und endlich die ersehnte Freiheit erlangen kann: »Doch mit dem Träumer sind wir nun erwacht, / und wollen diesen Tag uns anders träumen, / und wollen, zwischen Mensch und Gottheit lebend, / nie wieder gegen Götter uns erheben / und dennoch lufthoch über Menschen sein!« Wolkenkuckucksheim heißt das 1923  erschienene phantastische Versspiel von Karl Kraus – dabei stammt nicht nur das schöne Wort Wolkenkuckucksheim aus den Vögeln von Aristophanes ...


 
 

Lesen in Smederevo, Serbien © Steve McCurry aus Lesen (Prestel Verlag, 2016)


 
 

Kleines Lexikon: Wandel der Moden und des Designs

 

Spirit of Ecstasy

»... trug sie einen blauen Nerz, der den Rolls Royce beinahe wie ein gewöhnliches Auto wirken ließ. Ganz allerdings nicht. Das gibt's überhaupt nicht,« heißt es so schön in Chandlers The long Goodbye. Seit jeher ragt diese Marke aus der automobilen Masse heraus. Nicht nur wegen der exorbitanten Preise, der luxuriösen Ausstattung, der exklusiven Klientel. Es gibt teurere Modelle, luxuriösere, exklusivere. Doch keinem wohnt dieser Mythos inne. Angefangen bei jener legendären Spirit of Ecstasy, meist liebevoll-vertraulich Emily genannten – und von Henry Royce verachteten – Kühlerfigur über das Ticken der Uhr als angeblich lautestem Geräusch im Wagen bis zur lapidaren Aussage zur Leistung: »genug«. Ein Kapitel für sich sind die Cabriolets, etwa jenes, das die Monegassen Grace Kelly und Fürst Rainier als Hochzeitsmobil schenkten. Anfangs schufen berühmte Designer und Künstler adäquate Sonderkarosserien, doch schon die Serie hatte Sonderstatus – die Fahrzeuge schienen wie aus einer anderen Welt. Nicht unbedingt schön (besonders die jüngsten), aber immer beeindruckend. [hel]

 

Diesmal kein Kalender, sondern ...

8daw-Redakteure und -Autoren stellen ihre

Sommer-Leseempfehlungen vor

 

Martina Wember empfiehlt

Julio Cortázar
Geschichten der Cronopien und Famen


Ein phänomenales Buch von den ganz alltäglichen Dingen und Verrichtungen –  die hier mit großer Leichtigkeit poetisch werden. Cronopien sind zum Beispiel kleine »grüne und feuchte«, mit schönster Humanität und Weltfrömmigkeit ausgestattete Subjekte, kindhaft unberechenbar und an Erfahrung uralt. Die Fabeln und Parabeln des Cortázar sind Unterweisungen in ungewöhnlichen oder bisher selbstverständlichen, was heißt, nie bedachten Tätigkeiten, die dies künftig nie mehr sein werden.


Bibliothek Suhrkamp

ISBN 978-3-518-24028-1

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Ulrich Müller empfiehlt

Alexander Frater
Regen-Raga

Eine Reise mit dem Monsun


Seine lebenslange Sehnsucht nach dem großen Regen hat er mit diesem Werk endgültig ausgelebt: Der 1937 bezeichnenderweise während eines Monsuns auf den Neuen Hebriden geborene Autor reist mit ebenjenem Monsun quer durch Indien, vom Kap Komorin und Bengalen über die westindische Küste und die Ganges-Ebene bis nach Delhi. Herausgekommen ist ein Reisebuch prallvoll Lebendigkeit, schillernd und vital. 1994 auf Deutsch erschienen, heute nur noch antiquarisch erhältlich – dies aber mühelos.


Klett-Cotta

ISBN 978-3-608-93284-3


 

Martin Summ empfiehlt

Grissemann/Schamoni

Ich will nicht schuld sein an deinem Niedergang


Zwei, die bis zuletzt nicht nach Sinn suchen und dabei den Wahnsinn in Worte fassen. Wer den Reiz eines zufälligen Dialogs liebt, kommt hier auf seine Kosten. Hamburg trifft Wien. Kurznachricht trifft auf Lebensphilosophie. Donner auf Blitz. Seite um Seite im Minutentakt. SMS-Literatur aus dem Herzen und in die Fresse. Schiller und Goethe würden sich ärgern, dass sie Briefe schreiben mussten. Lesen und lieben oder lassen und hassen!


Piper Verlag

ISBN 978-3-492-05777-6

Sandra Hachmann empfiehlt

Mariana Leky
Was man von hier
aus sehen kann


Vom Großwerden und Über-sich-hinaus-Wachsen – alleine und in Gesellschaft. Lebenslustig und todtraurig. Sätze, zum mehrfach lesen schön. Phantasie küsst  Präzision, Wortgewalt küsst Fingerspitzengefühl. So erzählt Luise vom Leben, Lieben und Sterben in einem skurrilen 80er-Jahre-Dorf im Westerwald, Okapi inklusive. Man wird ja wohl noch träumen dürfen – oder vielleicht besser nicht? Alles drin! Eine Beziehungsweise, oder auch: Märchen 2.0


Du Mont Buchverlag

ISBN 978-3-832-19839-8


 

Michael Bundscherer empfiehlt

Sascha Lobo Realitätsschock – Zehn Lehren aus der Gegenwart


Klimakollaps, Rechtsruck, Globalisierung … alle Probleme (außer Corona) in einer klugen Analyse. Weil von einem Internetversteher natürlich nicht nur mit eigener Homepage, sondern auch mit einem geheimen nach Buch­veröffentlichung erschienen 11. Kapitel und zusätzlichen Interviews als Podcast.


Kiepenheuer & Witsch

ISBN 978-3-462-05322-7

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Sigrun Borstelmann empfiehlt

Joachim Meyerhoff
Ach, diese Lücke, diese entsetzliche Lücke


Eine Sequenz aus dem Werdegang eines Menschen, der die Schauspielerei erlernt auf der Bühne des wirklichen Lebens, ein Roman von grenzenlosem intelligentem Humor. Tipp: Bitte selbst lesen und nicht urlaubsfaul zum Hörbuch greifen – schließlich will man lachen (und weinen), wann man möchte (ohne Gruppenzwang).


Kiepenheuer & Witsch

ISBN 978-3-462-05034-9


 

Pavlo Kochan empfiehlt

Michel de Montaigne
Essais
Übersetzung von Hans Stilett


Beiläufig entdeckt im Bücherregal meines Vaters, begründete dieses Buch im letzten Jahr ein ungeplantes Sommer-Ritual – im August steht eh nichts Interessantes in der Zeitung: Also jeden Morgen zum Kaffee einen Text lesen und sich fesseln lassen von diesen »ohne Beschönigung und Künstelei« beschriebenen Ideen aus aller Welt. »Über den Müßiggang«, »Über die Standhaftigkeit«, »Über die Zukunftsdeutungen« sind nur drei Titel der über 107 Essays – derentwegen ich morgens mit großer Freude wach geworden bin ...


Die Andere Bibliothek

ISBN 978-3-8477-0001-2

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Herbert Lechner empfiehlt

Robert Louis Stevenson

Das Licht der Flüsse
Eine Sommererzählung


Meer muss es nicht sein! In seinem Erstlingswerk schildert der spätere Schatzinsel-Autor eine Kanufahrt auf der Oise. Die Erlebnisse sind so windungsreich und zumeist gemächlich wie der Flusslauf, die Beobachtungen und Begegnungen oft komisch, manchmal erstaunlich und gelegentlich tiefschürfend. Der gelebte Katholizismus fasziniert und irritiert den ungläubigen Schotten. Selbst das wirkt sich nicht aufs – nahezu – mühelose Dahingleiten aus. Schnell erliegt der Leser diesem Rhythmus.


Aufbau Verlag

ISBN 978-3-351-03348-4


 
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Markus Greve empfiehlt

Toptal Design Blog
The World Is Our Interface The Evolution of UI Design


Ein Blogbeitrag zur Geschichte des User Interface Designs: von den (antiken) Anfängen über das Zeitalter der Werkzeuge, der Maschinen bis hin zu Software. Wer hätte gedacht, dass die heute so populären Burger-Menüs bereits in den frühen 1970ern debütierten? Als Ausblick werden nicht-grafische Interfaces und die Anforderungen an Gestalter im Internet of Things behandelt. Auch interessant: Toptal arbeitet komplett remote auf Basis einer Plattform, die Unternehmen mit Software-Ingenieuren, Designern und Beratern verbindet. Englisch, 8 Minuten Lesezeit – und nicht nur im Sommer ein lesenswerter Blog.

Nina Shell empfiehlt

151 Momentaufnahmen
Buchreihe in alle Welt


Reales Reisen ist gerade nicht, wegträumen aber geht! Eine tolle Buchreihe, die mal so gar nicht auf das Übliche, wie Hotel-, Unterkunfts- und Attraktionsempfehlungen beschränkt ist, hat 151 Momentaufnahmen auf dem Zettel. Diese zeigen Land und Leute, Traditionen und Realitäten – und vertiefen so das Verständnis für die Destination. Von Fun Facts bis zu harten Fakten. Einblicke, die auf der emotionalen Ebene ein Land vorstellen.


CONBOOK VERLAG

151-Reihe


Das Fundstück der Woche

 
 

Eine Animation wie ein ganzer Sommer – der UX-Designer Douglas Fullerton übersetzt mit seinem stylischen Loop (Werbe-)Filmerinnerungen à la Bacardi und Langnese oder auch Eis am Stil ins Instagram-Zeitalter: Die Freiheit nehm’ ich mir!


 
 

Nachlese zur letzten 8daw-Ausgabe

Die schon vor Veröffentlichung in unserer kleinen 8daw-Redaktion heftig diskutierte letzte Ausgabe hat viele weitere Gespräche nach sich gezogen und auch den ein oder anderen Mailwechsel. So sendete uns 8daw-Autorin Sandra Hachmann zum Thema Periodenprodukte den Hinweis auf ein Interview mit der Sprachforscherin Luise Pusch, die zum Ende resümiert: »Wenn wir lernen würden, liebevoller über solche Dinge zu sprechen, kämen uns diese Worte auch leichter über die Lippen und das ganze Thema würde aufgewertet.«

Zum Thema geschlechtergerechte Schreibweisen haben wir gleich mehrere Zuschriften bekommen, unter anderem von Miriam Horn-Klimmek, die auch beim Deutschen Designtag den Rat für Geschlechtergerechtigkeit leitet: »Bravo! Danke – speziell für diese Ausgabe! Ich freue mich, dass ein Mann Euch darauf hingewiesen hat. (...) Übrigens ist die Ausrede der Lesbarkeit nachgewiesenermaßen nicht wahr. Es gibt mehr Studien dazu, die beweisen, dass gendergerechte Sprache nicht die Lesbarkeit stört – ganz im Gegenteil sogar. Es macht aufmerksamer. Doch – der Punkt mit dem Stolpern/Holpern ist sehr gut – den nehme ich in meine Argumente mit auf.«

Der Berliner Designer Florian Adler fügt noch eine Anregung hinzu, die er dem Typografie-Kollegen Jörg Petri verdankt: »Der Mittelpunkt (Shift+Alt+9) wird eingesetzt wie der Asterisk*, stört jedoch deutlich weniger den Lesefluss der Leser·innen, weil er nicht nach Fußnoten ruft und auch keine Textlücken reißt wie der Gender_Gap. Im Hinblick auf Lesbarkeit und Typografiequalität also eine bessere Alternative, und inhaltlich – als Multiplikationszeichen verstanden – treffend. Oder?« [bk]

 
 

 
 
 

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Hier stand bisher ein Hinweis zur geschlechts­spezifischen Schreib­weise. Mit der letzten 8daw-Ausgabe wollten wir uns eigentlich einer eigenen Auffassung neu annähern, hatten wir doch nach einer Leserrückmeldung versprochen, darüber nachzudenken, wie wir damit weiter verfahren. Da wir jetzt immer noch nicht wirklich weiter sind, gilt bis auf Weiteres: Alle personen­bezogenen Bezeichnungen sind unabhängig von ihrer Schreibweise geschlechts­neutral zu verstehen.


8daw ist der wöchentliche News­letter von Boris Kochan und Freunden zu Themen rund um den Wandel in Gesellschaft, Kultur und Politik, Unternehmen und Organisationen. Er erscheint in Verbindung mit Kochan & Partner und setzt so die lang­jährige Tradition der Netzwerk­pflege mit außer­gewöhnlichen Aus­sendungen in neuer Form fort. 8daw versteht sich als Community- und Kollaborations-Projekt – als Kooperations­partner sind zum Beispiel die GRANSHAN Foundation, die EDCH Foundation, der Deutsche Designtag, der BDG Berufsverband der Deutschen Kommunikationsdesigner und die Typographische Gesellschaft München e.V. im Gespräch.

 

Herausgeber und Chefredakteur von 8daw sowie verantwortlich im Sinne des Presserechts ist Boris Kochan [bk], Hirschgarten­allee 25, 80639 München, boriskochan.com, zu erreichen unter boris.kochan@eightdaw.com oder +49 89 178 60-900 (facebookfacebookfacebook)
in Verbindung mit
Kochan & Partner GmbH, Hirschgarten­allee 25, 80639 München, news@kochan.de

Redaktion: Ulrich Müller [um] und Gabriele Werner [gw]; Chefin vom Dienst/Lektorat: Sigrun Borstelmann [sib]; Regelmäßige Autoren: Markus Greve [mg], Sandra Hachmann [sh], Herbert Lechner [hel], Nina Shell [nsh], Martin Summ [mas]; Illustrationen: Martina Wember [mwe]; Übersetzungen: Rachel McLaughlin [rml]; Bildredaktion, Photo-Editing: Pavlo Kochan [pk] mit Unterstützung der Bild­redaktion von Kochan & Partner; Homepage: Pavlo Kochan [pk]; Design/Technik: Michael Bundscherer [mib]; Schriften: Tablet Gothic von Veronika Burian und José Scaglione sowie Coranto 2 von Gerard Unger über TypeTogether; Versand über Clever Reach.

Bildnachweis
Alle Lesebilder 

© Steve McCurry, aus Lesen (Prestel Verlag, 2016)
Buchcover

bei den jeweiligen Verlagen

Fundstück
Champagnedougie


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